Als in Deutschland schon längst ein gefeierter Schauspieler bastelt Daniel Brühl nun an seiner internationalen Karriere – und das sehr erfolgreich. Sein Name klingt durch und durch deutsch, aber habt ihr gewusst, dass auch katalanisches Blut durch Daniel Brühls Adern fließt? Am 16. Juni 1978 wurde er hier in Barcelona unter dem Namen Daniel César Martín Brühl González Domingo geboren, bevor seine Familie kurz danach nach Köln zog. Seiner katalanischen Mutter hat er es zu verdanken, dass er neben Deutsch auch fließend Spanisch und Katalanisch spricht.
Seit seiner Kindheit besucht Daniel regelmäßig seine Verwandten in Barcelona und dem Rest Kataloniens und kommt nach wie vor mehrmals im Jahr her. Zu Anfang seiner Karriere war Barcelona der perfekte Rückzugsort für den Schauspieler, da er ausschließlich in deutschen Produktionen mitspielte und hier höchstens von ein paar Touristen erkannt wurde.
Nachdem er aber inzwischen sogar in Hollywoodproduktionen wie „Das Bourne Ultimatum“ oder gerade an der Seite Brad Pitts in „Inglourious Basterds“ mitspielt, wird der Trubel um ihn auch im Ausland größer. Da ist das mit dem unerkannt Bleiben nicht mehr so einfach. Vor allem hat Daniel Brühl inzwischen auch seinen ersten spanischen Film abgedreht. „Salvador (Puig Antich)“ erschien bereits im Herbst 2007 im Kino.
Daniel spielt in dem Film den jungen Revolutionär Salvador Puig Antich, der gegen die Diktatur Francos in Spanien kämpfte. Er wurde 1974 im Alter von 25 Jahren hingerichtet, nachdem er einen Polizisten erschossen haben soll. Die Polizei hatte einen Zugriff auf Mitglieder der „Iberischen Befreiungsbewegung“ MIL gestartet, die Banküberfälle verübt hatten, um unter anderem ihre Propagandamaßnahmen zu finanzieren. Die Verurteilung zum Tode durch ein Militärgericht wird vor allem als Rache an der katalanischen Widerstandsbewegung gegen das Franco-Regime gesehen.
Puig Antich stammte aus Barcelona und auch die Tat, für die er verurteilt wurde, spielte sich hier ab. Er wurde Symbolfigur für den Kampf gegen die Diktatur und so trägt auch der Film den Untertitel „Kampf um die Freiheit“.
Unter den spanischen Schauspielerkollegen mag es etwas Neid gegeben haben, dass ein Deutscher die Titelrolle spielen durfte. Tatsächlich war es jedoch so, dass Brühl mit der katalonischen Sprache weniger Probleme hatte als die Kollegen aus Madrid, da er damit ja bereits durch den spanischen Teil seiner Familie vertraut war.
Nachdem er sich mit diesem Film einen Namen in Spanien gemacht hatte, folgte 2008 „Un poco de chocolate“ (Ein wenig Schokolade), in dem Daniel Brühl den Straßenkünstler Marcos spielt. Er und seine Freundin Roma stolpern eines Tages in das Leben eines alten Geschwisterpaares und werfen deren friedliches Leben in einem Haus voller Erinnerungen durcheinander. Es ist ein Film über Hoffnung, Innigkeit, Erinnerung, aber auch über den Tod.
Jetzt steht „Las madres de Elna“ in den Startlöchern. Damit spielt Daniel Brühl erneut in einem Streifen des Regisseurs Manuel Huerga (Salvador). Auch hier geht es wieder um ein politisches Thema auf wahren Begebenheiten beruhend. Der Film erzählt die Geschichte einer schweizer Krankenschwester, die im spanischen Bürgerkrieg republikanischen Frauen half, dem Franco-Regime zu entkommen und sie nach Frankreich brachte.
Daniel Brühl ist stolz darauf, auch in seiner zweiten Heimat als Schauspieler anerkannt und als Spanier wahrgenommen zu werden. Er möchte seine Karriere laut Interview mit der Berliner Morgenpost gerne weiterausbauen.
Falls ihr also mal in Spanien seid, kann es also durchaus passieren, dass euch der Deutsch-Katalane mal von einem Kinoplakat aus anlacht.
Birte
Mmmmhhhh Daniel Brühl ist zum Anbeißen, vorallem wenn er Spanisch spricht wie im Film…sexy hexy